Die ISO-Automatik ist ein leistungsfähiges Tool, welches in vielen Kameramodellen vorhanden ist und bei schnell wechselnden Lichtverhältnissen tolle Arbeit verrichtet. Die ISO-Einstellung ist ein Teil des Belichtungsdreiecks.
Ich bin ein Fan von möglichst tiefen ISO-Einstellungen und schleppe auch mal ein Stativ mit, um für meine Motive das Beste aus dem Sensor zu holen. Bei tiefem ISO-Wert sind Dynamikumfang, Details, Farben und Schärfe am besten. Je nach Bildsensorgrösse und –qualität steigt bei höheren ISO-Werten das Bildrauschen an. Doch was nützt Ihnen ein perfektes Rausch- und Farbverhalten, wenn das Bild durch eine zu lange Belichtungszeit verwackelt wird?
Und genau hier kommen Sie mit der ISO-Automatik auf Ihre Kosten.
Damit ein Bild perfekt belichtet wird, müssen drei Parameter aufeinander abgestimmt sein. Das wird als Belichtungsdreieck bezeichnet:
Die Verschlusszeit regelt, wie lange Licht auf den Bildsensor fällt.
Die Blende regelt durch die Grösse der Öffnung, wie viel Licht in die Kamera gelangt.
Der ISO-Wert bestimmt, ob und wie die empfangenen Signale verstärkt werden müssen.
Wenn Sie bei ISO 100 mit 1/60 s und Blende f/16 fotografieren, fällt genau gleich viel Licht auf den Sensor wie mit der Kombination von ISO 100, 1/1000s und f/4. Möchten Sie nun in der letzten Kombination die Blende auf f/16 erhöhen, muss der ISO-Wert auf ISO 1600 empfindlicher eingestellt werden. Die schwachen Lichtsignale werden vom Bildsensor aufgenommen und müssen nun verstärkt werden. Das führt, je nach Grösse und Qualität des Sensors, zu mehr oder weniger Bildrauschen.
Sie definieren, wie weit die ISO Automatik maximal hochfahren darf. An meiner Nikon D750 wähle ich 6400 – im Reptilienhaus auch mal 12‘800, an der D5300 und D7000 den Maximalwert von ISO 3200.
Im Weiteren können Sie die längsmögliche Verschlusszeit einstellen. Wenn ich Tiere mit dem 150-600-mm-Zoom fotografiere, wähle ich 1/2000 s oder 1/1000 s.
Das Funktionswählrad stelle ich auf Zeitautomatik mit Blendenvorwahl.
Ich verfolge im Tierpark mein Motiv. Dank der ISO Automatik muss ich mich nicht mehr um die Kameraeinstellungen kümmern. Befindet sich das Tier in der Sonne, bleibt der ISO-Wert tief und die Verschlusszeit wird verkürzt. Läuft das Tier in den Schattenbereich, setzt die ISO Automatik die Verschlusszeit auf den von mir eingegebenen noch tolerierbaren Wert und erhöht die ISO so weit, dass ein korrekt belichtetes Bild entsteht. Lieber etwas Bildrauschen als ein unscharf abgebildetes Motiv.
In allen Situationen, in denen sich die Lichtverhältnisse schnell ändern können: Kinder fotografieren, Tierpark und Zoo, Tierfotografie in freier Natur, Streetfotografie, Available Light (ohne Stativ), Konzert- und Theaterfotografie, Innenaufnahmen ohne Stativ, Hochzeitsfotografie, fotografieren an Festen ohne Blitz, Sportfotografie, Museen…
Wann ist die ISO-Automatik nicht sinnvoll?
Wenn Sie mit einem Stativ arbeiten, wählen Sie den kleinstmöglichen ISO-Wert. In dieser Situation bringt Ihnen die ISO Automatik nichts.
Bei gleichbleibenden, stabilen Lichtverhältnissen
ISO-Automatik konfigurieren
Im Beispiel die Anleitung im Nikon-Menü. Sie finden an Ihrer Kamera diese Funktion an ähnlichen Menüplätzen. Nehmen Sie die Bedienungsanleitung zu Hilfe.
Gehen Sie ins Kameramenü und auf Aufnahme oder Fotoaufnahme.
Scrollen Sie etwas nach unten bis zum Eintrag ISO-Empfindlichkeits-Einst.
Gehen Sie zum Eintrag ISO-Automatik.
Klicken Sie auf ISO-Automatik EIN.
Wählen Sie den höchsten ISO-Wert, welcher angesteuert werden darf.
Wählen Sie die längste, tolerierte Verschlusszeit.
Nun können Sie mit der neuen Einstellungen ein paar Probefotos schiessen.
Es ist auch möglich, den Verschlusszeitenwert ganz der Kameraelektronik zu überlassen.
Denken Sie daran, die ISO-Automatik zu deaktivieren, wenn Sie diese nicht mehr benötigen.
Je nach verwendeter Brennweite passen Sie die längst mögliche Verschlusszeit an. Mit einer 35-mm-Linse wie dem Tamron SP 35 mm f/1.8 Di VC USD und Streetfotografie wähle ich 1/35 oder 1/60 s an meiner Kleinbildkamera Nikon D750.
Bei Verwendung einer Festbrennweite können Sie den Belichtungswerte knapper halten, weil die Brennweite nicht verändert wird. Wenn Sie Zooms verwenden – im Beispiel ein Sigma f/5-6.3 160-600 mm – müssen Sie die längste Verschlusszeit an die grösstmögliche Brennweite anpassen. Bei kürzerer Brennweite würde eine längere Verschlusszeit reichen: 150 mm bei 1/250 s, 600 mm bei 1/2000 s.
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Die ISO-Automatik ist ein leistungsfähiges Tool, welches in vielen Kameramodellen vorhanden ist und bei schnell wechselnden Lichtverhältnissen tolle Arbeit verrichtet. Die ISO-Einstellung ist ein Teil des Belichtungsdreiecks.
Ich bin ein Fan von möglichst tiefen ISO-Einstellungen und schleppe auch mal ein Stativ mit, um für meine Motive das Beste aus dem Sensor zu holen. Bei tiefem ISO-Wert sind Dynamikumfang, Details, Farben und Schärfe am besten. Je nach Bildsensorgrösse und –qualität steigt bei höheren ISO-Werten das Bildrauschen an. Doch was nützt Ihnen ein perfektes Rausch- und Farbverhalten, wenn das Bild durch eine zu lange Belichtungszeit verwackelt wird?
Und genau hier kommen Sie mit der ISO-Automatik auf Ihre Kosten.
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Warum ISO-Werte?
Damit ein Bild perfekt belichtet wird, müssen drei Parameter aufeinander abgestimmt sein. Das wird als Belichtungsdreieck bezeichnet:
Wenn Sie bei ISO 100 mit 1/60 s und Blende f/16 fotografieren, fällt genau gleich viel Licht auf den Sensor wie mit der Kombination von ISO 100, 1/1000s und f/4. Möchten Sie nun in der letzten Kombination die Blende auf f/16 erhöhen, muss der ISO-Wert auf ISO 1600 empfindlicher eingestellt werden. Die schwachen Lichtsignale werden vom Bildsensor aufgenommen und müssen nun verstärkt werden. Das führt, je nach Grösse und Qualität des Sensors, zu mehr oder weniger Bildrauschen.
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Funktionsweise der ISO-Automatik
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Wann ist die ISO-Automatik sinnvoll?
Wann ist die ISO-Automatik nicht sinnvoll?
ISO-Automatik konfigurieren
Im Beispiel die Anleitung im Nikon-Menü. Sie finden an Ihrer Kamera diese Funktion an ähnlichen Menüplätzen. Nehmen Sie die Bedienungsanleitung zu Hilfe.
Nun können Sie mit der neuen Einstellungen ein paar Probefotos schiessen.
Es ist auch möglich, den Verschlusszeitenwert ganz der Kameraelektronik zu überlassen.
Denken Sie daran, die ISO-Automatik zu deaktivieren, wenn Sie diese nicht mehr benötigen.
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Weitere Tipps zur ISO-Automatik:
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» eBook Digitipps.ch
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